Sandwich – Wie kam man auf diesen Namen?
Earl Sandwich, diesem verdanken wir das heutige Sandwich, welches er sich als erster machen ließ für seine Kartenspiele, um diese nicht ständig unterbrechen zu müssen.
Wisst Ihr woher der Name Sandwich kommt? Bis vor kurzem wusste ich das auch nicht so richtig. Mir ergeht es sehr oft so, das ich an einem Rezept arbeite und über die Herkunft nachdenke. Bei dem Sandwich ist es auch so. Wie kam man auf den Namen? Das kann doch nur ein Amerikaner gemacht haben! 😉 So denkt man jedenfalls. Das dies ein Europäer war, hätte ich nicht vermutet. Nun gut, ein Brite, ist ja so ähnlich! Aber wer war er genau und warum wurde es nach ihm benannt?
Hier die kurze Geschichte:
Wahrscheinlich wurde das erste Sandwich nach John Montagu, 4. Earl of Sandwich, einem britischen Staatsmann und angeblich leidenschaftlichen Kartenspieler benannt. Jedenfalls der Überlieferung zufolge nach 1762 während eines stundenlangen Kribbage-Spiels fand der Gute Mann keine Zeit zum essen. Montagu habe sich daraufhin sein Essen in zwei Brotscheiben legen lassen, worauf ein Mitspieler ebenfalls „ein Brot wie Sandwichs“ verlangte.
1765 wies ein Biograf Montagus, diese Darstellung zurück und erklärte, es ist viel wahrscheinlicher, das John Montagu das Sandwich erfunden habe, um seine Arbeit am Schreibtisch nicht unterbrechen zu müssen. Das ursprüngliche Sandwich bestand einfach aus einer Scheibe gesalzenen Rindfleisch zwischen zwei Scheiben Toastbrot.
In der englischen Literatur werden Sandwiches ab etwa 1760 erwähnt, zunächst als Imbiss bei abendlichen Männergesellschaften. Bei den Damen wurde das Sandwich erst Ende des 18. Jahrhunderts angesehen und bei Tanzbällen angeboten.
Charlotte Mason veröffentlichte eines der ersten Rezepte in einem Kochbuch: “Put some very thin slices of beef between thin slices of bread and butter. […] Veal and ham cut thin may be served in the same manner.” („Lege einige sehr dünne Scheiben Rindfleisch zwischen zwei Scheiben Brot mit Butter. […] Dünn geschnittenes Kalbfleisch und gekochter Schinken können auf dieselbe Weise angerichtet werden.“) Diese einfachen Sandwiches unterschieden sich stark von der gehobenen Version des Adels, bei der die Füllung sehr viel umfangreicher ausfiel und oft Salatblätter und eine Sauce einschloss.
Und so wurde das Sandwich Gesellschaftstauglich und zog weiter durch Europa und fand seinen Einzug in die Unterschiedlichen Küchen in verschiedenen Varianten. In Italien wurde daraus das Tramezzini und in Frankreich mit Schinken und Käse belegten überbackenen Croques. Und selbstverständlich gelang es auch nach Amerika, wo das BLT-Sandwich mit „Bacon, Lettuce and Tomato“ (Frühstücksspeck, Salat und Tomaten)wurde und erstmals 1929 im Buch Seven Hundred Sandwiches von Florence A. Cowles als Bacon Sandwich beschrieben wurde. In diesem wurden auch weitere Varianten wie Bacon Salad Sandwich und Baconian Sandwich erwähnt. In den Vereinigten Staaten entstanden weitere, heute klassische Ableitungen und Varianten wie das Club Sandwich aus geröstetem Toastbrot mit Hühnerbrust, gebratenem Speck, Kopfsalat und Mayonnaise, das Reuben Sandwich mit Corned Beef, Emmentaler und Sauerkraut oder das Pastrami Sandwich mit Pastrami, einer Art gepökeltem Rinderschinken.
Ich finde es wirklich faszinierend wie klassische Garnituren und dessen Namen entstanden. Mal schauen welcher Name mich als nächstes quält 😉